Die WA 24 ist eine Tischleuchte, 1923 entwor-
fen, bestechend in der Reduktion auf ihre
grundlegenden Elemente, elegant, funktional,
unkompliziert, zeitlos und unbestritten mittler-
weile eines der bekanntesten Bauhaus-Objekte.
Walter Schnepel entdeckte sie bei einem
seiner vielen Besuche in Wilhelm Wagenfelds
Atelier, wo sie stand, verstaubte und keinen
Hersteller hatte. Warum nur ließ er sie nicht
produzieren? Wagenfeld antwortete: „Dann
machen Sie es doch“, und Walter Schnepel
machte.
Eine nicht ganz einfache Aufgabe, gehörte die
Herstellung von Leuchten doch bis dahin
nicht zu seinen Tätigkeiten. Durchsetzungs-
willen hingegen hatte er schon. Unzuverlässige
Lieferanten, uninteressierte Möbelhäuser –
nichts konnte den Kunstsammler davon
abbringen, die Leuchte in den Handel zu
bringen. 250 Stück wurden schließlich
produziert, aber niemand interessierte sich
dafür. Er schaltete Anzeigen im Kunstmagazin
ART, platzierte sie bei SCHÖNER WOHNEN.
Innerhalb von nur drei Wochen war sie
ausverkauft. Ein vielversprechender Start.
1980 gründete Walter Schnepel TECNOLUMEN
und startete die serienmäßige Produktion.
Heute ist TECNOLUMEN einer der bekann-
testen Hersteller für Originale aus der Bauhaus-
Zeit. Der Erstauflage der WA 24 folgten ver-
schiedene Versionen sowie Kooperationen mit
anderen Künstlerinnen und Künstlern des
Bauhauses. Nicht immer war es einfach, einen
Kontakt herzustellen. Mit Marianne Brandt
etwa, in Ostdeutschland zu Hause, war nur
ein indirekter Austausch möglich. Walter
Schnepel sicherte sich trotz alledem die Rechte
an ihren Arbeiten. Ihre und andere Werk-
stücke wie beispielsweise die Stehlampe BST
23 des Ungarn Gyula Pap oder die Decken-
leuchte HP 28 von Hans Przyrembel sind
mittlerweile Sammlerobjekte. Und es blieb
nicht bei Leuchten allein. Unter dem Label
TECNOLINE bietet die Bremer Manufaktur
Tür- und Fensterbeschläge, Schalter und
ergänzendes Zubehör – entworfen von den
Bauhäuslern Wilhelm Wagenfeld und Walter
Gropius sowie von „jüngeren“ Designern
wie Dieter Rams oder Hadi Teherani.
WA 24 is a table lamp that was designed in
1923. Its captivation lies in the reduction to its
basic elements, making it elegant, functional,
uncomplicated and also timeless. Undisputedly,
it is one of the most famous Bauhaus objects
today. Walter Schnepel discovered it during
one of his many visits to Wilhelm Wagen-
feld’s studio. It was simply standing there,
gathering dust, and it had no manufacturer.
“Why had he never had it produced,”
Schnepel asked. Wagenfeld replied: “Why
don’t you do it?” And this is exactly what
Walter Schnepel did.
This was by no means an easy task, since
the production of lamps had never been
a part of his portfolio until then. However,
he did know everything about asserting
himself. Although suppliers were unreliable
and furniture stores were not interested –
nothing could deter the art collector from
selling the lamp. Eventually, 250 pieces
were produced, but nobody showed any
interest. He placed advertisements in the art
magazine ART and in SCHÖNER WOHNEN.
Within only three weeks, the lamp was
sold out. This is what one calls a promising
start. In 1980 Walter Schnepel founded
TECNOLUMEN and started serial production.
Today TECNOLUMEN is one of the best-known
manufacturers of original Bauhaus models.
The first edition of WA 24 was followed by
various versions, in addition to cooperations
with other Bauhaus artists. Establishing
contact was not always easy. With Marianne
Brandt, for example, only an indirect form
of exchange was possible, as her home was
in Eastern Germany. Despite all this, Walter
Schnepel secured the rights to her works. Her
and other workpieces, such as the BST 23
floor lamp by the Hungarian, Gyula Pap, or
the HP 28 ceiling lamp by Hans Przyrembel
have meantime become collector’s items.
And this was not limited to the lamps alone.
Manches im Leben kommt unverhofft, und manchmal
wird aus etwas vermeintlich Nebensächlichem etwas Großes.
Als Walter Schnepel 1976 auf frühe Holzschnitte des
Künstlers Wilhelm Wagenfeld stieß, wusste er noch nichts
von einer Leuchte, die den Grundstein seines Unternehmens
TECNOLUMEN legen sollte.
Some things in life happen unexpectedly. And sometimes
something that is supposedly unimportant goes on to
become something really big. When Walter Schnepel came
across early woodcuts by the artist Wilhelm Wagenfeld,
he knew nothing about a lamp that would lay the foundation
for his company TECNOLUMEN.
Under its TECNOLINE brand, the Bremen
manufacture offers door and window fittings,
switches and supplementary accessories –
designed by the Bauhaus designers Wilhelm
Wagenfeld and Walter Gropius as well as by
“younger” designers like Dieter Rams and Hadi
Teherani.
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