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FREIFRAU: Als Designerin kennt man dich vor allem über dei-
ne Lampenentwürfe. Dein bisheriger Weg hatte immer etwas
mit Licht und Lampen zu tun. Freifrau hat dich nun beauftragt,
deinen ersten Polsterstuhl zu designen. Wie war das für dich?
LUCIE KOLDOVA: In der Designszene sagt man, einen
Stuhl zu entwerfen, ist die schwierigste Disziplin. Und es
ist tatsächlich kompliziert. Der Prozess ist so viel komple
xer als bei anderen Produkten, denn man muss die Anfor
derungen des Produkts immer im Hinterkopf haben.
FF: Wie bist du an das Design deines Stuhls herangegangen?
LK: Jedes Design ist ja immer eine Symbiose aus der De
signerin und dem Unternehmen. Freifrau steht in meinen
Augen für Komfort – also wollte ich unbedingt einen Stuhl
entwerfen, der sehr komfortabel ist. Außerdem wollte ich,
dass sich das Design eher zurückhält. In der Freifrau Kol
lektion sind mir die vielen Modelle mit loser Polsterung
aufgefallen – das gibt den Möbeln diese Lässigkeit, die ich
sonst nur aus der Mode kenne. So etwas hatte ich vorher
im Markt noch nicht gesehen und diesem Pfad wollte ich
folgen.
FF: Es scheint, als hättest du gleich von Anfang an eine ge-
naue Vorstellung gehabt – eine Idealvorstellung. Wie hast du
den gesamten Weg von der Skizze zum fertigen Entwurf erlebt?
LK: Das stimmt! Trotzdem habe ich über den ganzen Ent
wicklungsprozess hinweg auch mit Alternativen gearbei
tet. Präsentiert habe ich letztlich meinen ersten Entwurf
und die Alternativen. Wir alle – mein Team und die Grün
der von Freifrau – mochten den ersten Entwurf am liebs
ten. Das war ein schönes Zeichen für mich!
FREIFRAU: As a designer, more than anything, you are
known for your lamp designs; and thus far, your path has
always had something to do with lighting. Then, Freifrau
commissioned you to design an upholstered chair – your
first. How has it been?
LUCIE KOLDOVA: In the industry, people say that design
ing a chair is the highest form of art – and it is actually
very complicated. There is so much you need to bear in
mind that the process is much more complex than with
other products.
FF: So how did you go about designing your chair?
LK: Every design is always a symbiosis between the de
signer and the brand, and for me, Freifrau is about com
fort, so I wanted to make sure that the chair is comfort
able – and I didn’t want the design to attract too much
attention. Generally, the Freifrau collection has a lot of
loosely upholstered models which have the kind of non
chalance that you only tend to see in fashion design; I
had simply never seen anything like it on the furniture
market and wanted to follow the brand down this path.
FF: It sounds like you had a vision from the very beginning of
the process, but how did you go about turning the first sketch
into a finished design?
LK: You’re right: the vision came early. Nevertheless,
I kept working with alternatives throughout the devel
opment process and presented both my first design and
a range of other options; but in the end, all of us – my
team, the Freifrau founders – preferred the initial idea.
That was a good feeling!
IN TE RV I EW