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Gira Elektro-Installations-Systeme
Planungshinweise eNet
Planungshinweise eNet
Bestmögliche Funkverbindungen und die optimale Nutzung der
Reichweiten von Funkkomponenten werden bei Beachtung der
folgenden Grundregeln erzielt:
- Die Antennen der Sender und Empfänger sollen – soweit
möglich – alle vertikal oder horizontal ausgerichtet sein�
- Antennen dürfen in ihrer Länge nicht verändert werden, weil
sie genau auf die Wellenlänge der Frequenz abgestimmt sind�
- Zu größeren metallischen Flächen, wie z� B� Metalltüren und
-zargen, Aluminiumjalousien oder Metallschränken, sollte ein
möglichst großer Abstand (mehrere Dezimeter) eingehalten
werden�
- Zu elektronischen Geräten, wie z� B� Motoren, elektronischen
Vorschaltgeräten oder Tronic-Trafos, sollte ein Mindestabstand
von 50 cm eingehalten werden�
- Zu Funkkomponenten anderer Funktionsgruppen, wie z� B�
Funkkopfhörer oder Funktelefonen, sollte ein Mindestabstand
von 3 m eingehalten werden�
Bei der Auswahl der Montageorte sollten Sie darüber hinaus
folgenden Punkten besondere Beachtung schenken:
- Es empfiehlt sich, vor dem Einsatz von Funkkomponenten die
geplante Anlage in dem Gebäude mit entsprechenden Geräten
(z� B� aus dem Funk Präsentationskoffer) auf eine sichere Funkver-
bindung hin zu überprüfen� Hierbei sollte der Ausbauzustand des
Gebäudes, wie z� B� Austrocknungsgrad von Putz und Estrich oder
auch die vorhandenen Türen und Behangpanzer der Fenster be-
rücksichtigt werden�
- Sender und Empfänger sollten nicht in Erdreichnähe montiert
werden� Empfohlen wird eine Mindestmontagehöhe von 0,5 m
nicht zu unterschreiten�
- Sender und Empfänger sollten nicht hinter metallischen oder
leitfähigen Flächen, wie z� B� Antistatikböden, Dämmungen mit
Metallkaschierung, Kabeltrassen, Metallrasterdecken oder Warm-
wassersowie elektrischen Fußbodenheizungen installiert werden�
- Bei unregelmäßigem Empfang reicht oft die Verschiebung des
Senders oder Empfängers um einige Zentimeter� Diese Empfangs-
störungen treten oft durch Abschattung, Auslöschung oder
Reflektion des Funksignals auf, wie es auch z� B� vom Autoradio
oder Mobiltelefon her bekannt ist�
Hinweis
- In einer Funkzone dürfen nur zwei Repeater eingesetzt werden�
- Ein Repeater sollte möglichst auf halber Strecke zwischen Sender
und Empfänger installiert werden und auch nicht in der Nähe
weiterer Sender oder Empfänger betrieben werden� Es sollte ein
Mindestabstand von 1 m eingehalten werden, um Übersteuerun-
gen zu vermeiden�
Die Funkübertragung erfolgt auf einem nicht exklusiv verfügbaren
Übertragungsweg� Aus diesem Grund können Störungen nicht aus-
geschlossen werden� Die Funkübertragung ist nicht geeignet für Si-
cherheitsanwendungen, z� B� Not-Aus, Notruf� Sind auf der Übertra-
gungsstrecke Wände und Decken zu durchdringen (Abb� 1), hängt
die Funkreichweite maßgeblich von der Art der zu durchdringenden
Baumaterialien und von den wirksamen Wandstärken ab� Die Tabel-
le zeigt die Fähigkeit von Funksignalen, verschiedene Materialien zu
durchdringen�
Trockenes Material
Durchdringung
Holz, Gips, Gipskartonplatten
ca� 90 %
Backstein, Pressspanplatten
ca� 70 %
armierter Beton
ca� 30 %
Metall, Metallgitter, Alukaschierung
ca� 10 %
Achtung: Feuchte im Material reduziert die Durchdringung
A
B
Abb� 1: Dämpfung reduziert die Leistung des Funksignals zwischen
Sender (A) und Empfänger (B)
Aufgrund dieser Vielzahl von Einflüssen ist die Beurteilung von
Funkstrecken in Gebäuden sehr schwierig� Deshalb wird die Reich-
weite im Freifeld (Abb� 2) angegeben, die sich auf eine ungestörte
Ausbreitung der Funkwellen und optimal ausgerichtete Antennen
bezieht� I� d� R�egel sind dies beim eNet System 100 m�
Voraussetzungen für die Messung der Feldreichweite:
- ebenes Areal
- horizontaler Abstand zu Störobjekten von jedem Punkt der
Verbindungsgerade Sender-Empfänger > 20 m
- Höhe der Messobjekte über dem Boden > 2 m
- Ausrichtung der Messobjekte für optimalen Kontakt
- feuchter Erdboden
ca. 100 m
> 2 m
> 2 m
> 20 m
> 20 m
> 20 m
> 20 m
(A)
(B)
(C)
(C)
Abb� 2: Messung der Reichweite zwischen Sender (A) und Empfänger (B) und
empfohlener Abstand zu Störfaktoren (C)�
Abhängigkeit der Sendereichweite von der Montagehöhe:
Theoretische Sendereichweite
Montagehöhe des Empfängers
100 m
> 2 m
56 m
1,5 m
34 m
1,0 m
28 m
0,8 m
23 m
0,6 m
18 m
0,4 m
13 m
0,2 m
Bedingungen: - Montagehöhe des Senders beträgt 2 m
- feuchter Erdboden