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Jörn Kengelbach ist das, was man einen Tausendsassa nennt.
Seine berufliche Laufbahn führte ihn von der Architektur
schnell in die Medienwelt. Sein Themenspektrum umfasst da-
bei unterschiedliche Bereiche im Luxussegment. Wir trafen
Jörn Kengelbach in seiner Hamburger Wohnung zu einem
persönlichen Austausch über Leben, Wohnen, Perspektiven
und die Fragen der Zeit.
Lieber Jörn, du warst jahrelang Chefredakteur eines bekann-
ten Designmagazins. Was macht gutes Design für dich aus?
Um es salopp zu formulieren: Der wichtigste Gradmesser
für gutes Design – wenn wir über Stühle sprechen - ist und
bleibt immer das eigene „Popometer“. Du kannst dich in die
schönste Wohnung der Welt begeben, aber wenn die Couch
nur 3 cm zu tief ist, wirst du das Gefühl haben, irgendetwas
stimmt nicht.
Wie viel Zeit und Geld sollte man deiner Meinung nach über-
haupt in eine Mietwohnung investieren?
In dem Moment, in dem ich irgendwo einziehe, würde ich al-
les Geld der Welt in die Hand nehmen. Ganz ehrlich: Wie viele
Jahre möchte ich denn eigentlich in einem Provisorium leben?
Aus einem Jahr werden schnell zwei, aus zwei werden fünf und
dann ist man plötzlich zehn Jahre dort und hat immer gesagt
„später mach ich das mal“.
If you’re looking for someone who defines the word “all-round-
er,” you could do a lot worse than Jörn Kengelbach. Starting in
architecture, his career has taken him into the world of media.
We meet Jörn in his Hamburg apartment for a very personal ex-
change about life, living, views, and nothing less than the big
questions of our time.
Jörn, you have made a name for yourself as an editor-in-chief
of a variety of magazines about interior design. What, in your
view, is the essence of good design?
For me, the most important gauge of whether interior design
is good or not – as far as seating is concerned – is good or not
is your bum! Why? Because you can go into some of the world’s
most beautiful apartments, but when you park your posterior
on a couch that is just a couple of inches too deep, it won’t feel
quite right.
In your opinion, how much time and money is it reasonable to
invest in a rental space?
When I move in somewhere, I always put my hand in my pocket
and try to make the most out of the space. I mean: how long
do you want to spend living in a provisional space? One year
quickly turns into two before you know it, you’ve been there
for a decade and have spent ten years saying “At some point,
I’ll do xyz ...”
J Ö RN K E N GE LBACH
Architekt/Journalist . Architect/Journalist
IM GESPRÄCH MIT
TALKING TO
INTERVIEW
Das gesamte Interview finden Sie unter www.freifrau.com
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